Die E-Gitarre


Fender Stratocaster

Als solche bezeichnet man heute alle Gitarren, welche die wirklich legendäre Form einer Fender Stratocaster haben. Nehmen wir vorerst einmal die klassische Variante (3 Single-Coils, Esche- oder Erlenkorpus) unter die Lupe. Halsmäßig kann man meistens zwischen einem Ahornhals pur (hell) oder einem Rosewood-Griffbrett (dunkel) wählen. Es gibt vermutlich keine Gitarre, die sich dem Körper besser anpasst und vielseitiger ist – von der neueren Version, die später als Superstrat behandelt wird, einmal abgesehen.

Mit dem Stegtonabnehmer hat man einen sehr bissigen Sound, mit dem Halspickup wird der Sound weicher & bluesig (mittels Tonepoti können noch nach Bedarf Höhen weggenommen werden) und die Zwischenstellungen (Hals und Mitte, Steg und Mitte) bieten perlende, mitunter fast akustisch wirkende Cleansounds, die man wirklich nur von der Stratocaster kennt.

Zudem hat man natürlich auch noch den tollen Vibratohebel, mit dem man wirklich lustige Dinge anstellen kann. Im Vergleich zu Gibson-Type-Gitarren lässt sich generell sagen, dass die typischen Fenders (eben Strat und Tele) glockiger und heller klingen, die Gibsons dafür eher voller und kräftiger.


Les Paul

Normalerweise von Gibson, aber es gelten natürlich auch alle angelehnten Typen und (mitunter absolut gleichwertige) Kopien.
Typisch: Humbucker und ein dicker schwerer Korpus. So klingt sie dann auch tendenzmäßig fett, aber immer mit einer ordentlichen Portion Höhen und Biss. Dafür sorgt die üblicherweise auf den Mahagonikorpus aufgeleimte Ahorndecke, die an der höchsten Stelle immerhin etwa 2 cm dick ist. Der Stegpickup liefert den klassischen Rocksound, am Hals wird es ziemlich bluesig (weniger Gain am Amp, bitte), und die Zwischenstellung eignet sich mit ihrem eigenwillig hohlen Charakter ebenso für klare wie auch verzerrte Sounds. Zur Les Paul passen übrigens nach wie vor die nicht so kräftigen PAF-Tonabnehmer (die nahezu alle Firmen unter verschiedenen Bezeichnungen im Programm haben) am besten, obwohl die Firma Gibson in den letzten Jahren auch lautere Kaliber einbaut. Ob eine Gitarre dieses Typs wirklich so viel eingeschränkter in ihren Möglichkeiten als andere ist, liegt wohl eher im Auge/Ohr des Betrachters. Manchmal wird der Les Paul vorgeworfen, sie sei nicht so vielseitig wie andere Gitarren aber mit ihren 3 Tonabnehmerstellungen und der mithilfe der pro Tonabnehmer getrennten Klang- und Lautstärkeregelung (die quasi eine einfache Presetmöglichkeit bietet, lassen sich schon verschiedene Sounds machen.


Telecaster

Nicht nur eine Countrygitarre, aber natürlich bestens für diese Musikrichtung geeignet. Wie bei der Strat sind auch hier Single-Coils eigentlich obligatorisch. Der bekannte Treblesound des Stegtonabnehmers kann angezerrt auch sehr gut rocken und mit dem Halstonabnehmer hat man auch eine bluesige Variante. Wenn man will, gibt es für den Hals auch einen Humbucker, siehe Keith Richards (es müssen aber nicht unbedingt 5 Saiten sein). Die pedal-steel-ähnlichen country- aber auch stonestypischen Doublestops klingen auf so einer Gitarre wirklich am besten. Der berühmte Twang-Sound ist eine Mischung aus Stegtonabnehmer samt der dazugehörigen Metallplatte, langer Mensur und dem typischen Esche-korpus und Ahornhals.

SG - Form

Eine in den 80ern und 90ern fast in Vergessenheit geratene Variante der Les Paul (wäre da nicht immer Angus Young von AC/DC gewesen) ist die SG, die in ihren ersten Jahren auch einmal Les Paul hieß. Sie ist im Gegensatz zur Les Paul, aber auch zur Strat, eine ziemlich leichte Gitarre, nicht ganz so stark im Bassbereich wie die Les Paul, aber sehr dynamisch und fetzig, was sie zu einer hervorragenden Blues- und Rockgitarre macht. Trotz Les Paul- Schaltung hat die SG einen interessanten, durchaus eigenen Sound, der vor allem durch den Mahagonikorpus zustande kommt. In den letzten Jahren sieht man wieder sehr viele SGs, gerade bei den jüngeren Bands.

Semiakustik / Halbresonanz Gitarren

E- Gitarren, die hohl sind werden als Semiakustik oder Halbresonanz Gitarren bezeichnet. Wesentliche Unterscheidungen: Gitarren mit Sustainblock (massiver Block im Inneren, der vom Hals bis zum Steg durchgeht, z .B. Gibson ES 335 oder Epiphone Riviera) oder ohne
(z. B. ES 175, Rickenbacker oder Epiphone Casino). Während erstere ähnlich wie Solidbodys klingen (etwas mehr Dynamik, vielleicht etwas weniger Aggressivität), tut sich bei der zweiten Gruppe eine ganz neue Welt auf: extreme Dynamik, offener Sound mit Akustiktendenz, „Klingeln“. Wer z. B. auf die Sounds der Beatles oder Brit-Pop steht, braucht so etwas. High-Gain-Leadsounds erzeugen allerdings ein lautes Hupen im Lautsprecher, sprich unkontrollierbare Rückkopplungen, aber dafür nimmt man sowieso lieber andere Gitarren. Für cleane oder leicht angezerrte Rhythmussounds, aber auch für Bluesiges der absolute Geheimtipp!

Superstrat

Von der Idee her genial! Eddie Van Halen war zwar nicht der erste, der den Single-Coil am Steg seiner Strat herausnahm, das Loch vergrößerte und durch einen alten PAF ersetzte, aber er machte diesen "Brown" (er meinte das sicher nie politisch) -Sound populär und die nächsten Jahre sah man nur noch wenige Junggitarristen, die noch eine Les Paul oder eine "normale" Strat spielten und zudem noch gelegentlich den Halspickup einzuschalten wagten. Im Gegensatz zu Ed ließen die meisten die anderen Tonabnehmer drinnen, so war die Superstrat geboren. Tolle Varianten: Für Rocksounds der Humbucker am Steg, für filigraneres Mittel- und Hals-Single-Coil. Die nächste Variante war die mit HB in Hals und Steg und SC in der Mitte, meist so verschaltet, dass bei Zwischenstellungen nur jeweils eine Spule der HB an war und daher ein reiner SC-Sound erklang (z. B. Steve Vai’s Ibanez-Modelle). Äußerst vielseitig. Die meisten Modelle haben heute eine nach dem Floyd-Rose-Prinzip gebaute, verstimmungsfreie Vibratoeinheit.

Eines darf man natürlich nicht erwarten: Dass diese Gitarre wirklich alle Sounds liefern kann: Dank der längeren Mensur und der anderen Holzarten klingt der HB am Steg nie ganz so wie bei einer Les Paul, und den Steg-SC-Sound der Strat wird man (trotz diverser Schaltungsvarianten) auch nicht mehr 100%ig erreichen. Wer jedoch nicht gerade auf diese Sounds fixiert ist, für den übertrumpft die Superstrat mit ihrer Vielseitigkeit fast alle anderen Gitarrentypen.


Welche E-Gitarre ist die Beste?

Natürlich hängt die Wahl der Gitarre sehr vom Musikstil ab, der mit dieser dann gespielt werden soll. Aber ganz so einfach, wie es sich viele machen, ist es natürlich nicht. Man trifft immer wieder auf Musiker, die Gitarren bevorzugen, die für ihren Musikstil völlig unüblich sind, ja in manchen Fällen sogar ungeeignet erscheinen. Also sollte man sich grundsätzlich von der Theorie verabschieden, dass jede Gitarre von vornherein schon die richtige oder falsche für einen bestimmten Stil ist.

Als die Fender Telecaster (der Vorgänger hieß noch Broadcaster) in den 50ern immer mehr Anhänger gewinnen konnte, war sie gleich die Lieblingsgitarre der Countrygitarristen. Das ist bis heute nicht wirklich anders, wenn gleich jetzt auch viele andere Gitarrentypen unter Cowboyhüten zu sehen sind. Die Stratocaster ist gerade bei modernen Countryinterpreten (New Country, Countryrock) ziemlich präsent, aber auch andere Gitarren, die gar nicht so zu den typisch höhenlastigen und "twangy" countrycleanen Gitarrensounds passen wollen, tauchen auf.

Die Telecaster deswegen jetzt ausschließlich in diese Schublade stecken zu wollen, funktioniert auch nicht. Status Quo rocken seit über 30 Jahren auf 2 Teles, und ausgerechnet Jimmy Page, der Gitarrenzauberer von Led Zeppelin, der immer mit einer Les Paul in Verbindung gebracht wurde, hat im Studio sehr viele Tracks mit einer Tele eingespielt, so z. B. die komplette erste LP von Led Zeppelin und das legendäre Gitarrensolo von Stairway to Heaven. Und trotzdem klingt er immer nach Jimmy Page und keinesfalls wie ein Countrygitarrist.
Ted Nugent, der amerikanische Hardrocker, hat einen Großteil seiner Platten und Tourneen mit einer Gibson Byrdland bestritten – wie er es geschafft hat, dass die Gitarre nicht nur noch Feedbackgeräusche von sich gegeben hat vor all den vollaufgedrehten Amps, die für den typischen Nugent-Sound nötig sind, ist bis heute sein Geheimnis.
Als die Stratocaster als Nachfolger der Tele in den 50ern ihren Siegeszug startete, war sie vor allem für ihre cleanen, sauberen Sounds beliebt – Hank Marvin, der Gitarrist der Shadows machte daraus ein bis heute einzigartiges Stilmittel. Als in den 60ern dann Jimi Hendrix Gitarrengeschichte schrieb, spielte er auch eine Strat, aber das klang bekannterweise ganz anders, und plötzlich war die Strat auch als Rock- und Bluesgitarre ein Renner und sie ist es bis heute geblieben.

Natürlich lassen sich schon gewisse Tendenzen aufzeigen. Es ist ja kein Zufall, dass bestimmte Gitarren in diversen Musikrichtungen wesentlich öfter auftauchen als andere. Aber grundsätzlich gilt hier auch: Keine Regel ohne Ausnahme – letztendlich entscheidet immer der persönliche Geschmack des Gitarristen, seine Fähigkeiten im Umgang mit dem Instrument, aber auch mit den technischen Möglichkeiten darüber, welche Musik er mit welcher Gitarre macht und wie das dann letztendlich klingt.


Es hat meist auch keinen Sinn, das Equipment eines Vorbildes genau zu kopieren. Erstens hängt der Sound in großem Maße vom Spieler selbst ab und zweitens kann es durchaus sein, dass einem genau das bevorzugte Instrument des Stars dann überhaupt nicht liegt (hinzuzufügen wäre auch noch, dass es nicht sehr interessant wäre, wenn nur noch exakte Kopien von Stars durch die Gegend lärmten ...). Das führt uns gleich zu einem nächsten wesentlichen Punkt:

 

Nicht jede Gitarre ist für jeden Gitarristen geeignet: Es gibt Gitarren, die liegen einem vom ersten Augenblick an sehr gut in der Hand, andere wiederum fühlen sich auch nach Monaten noch "fremd" und unbequem an. Die Bauweise einer Gitarre kann auch die Körperhaltung und den Spielkomfort beeinflussen: Auf einer Stratocaster oder Telecaster braucht man – bei gleicher Saitenstärke wohlgemerkt – mehr Kraft als bei Gitarren mit der kürzeren Gibson-Mensur. Das hängt mit der längeren Mensur und der damit verbundenen höheren Saitenspannung zusammen und ergibt ein wichtiges Element (neben Holzarten und Tonabnehmern) für den jeweils typischen Sound dieser Gitarren. Viele Musiker lieben es, mit ihren Gitarren zu kämpfen (Jeff Beck betont das immer wieder; der Hals seiner ersten Signature-Strat soll sich so klobig anfühlen wie die Jagdkeule eines Neandertalers – ach ja, auch die Masse des Halses beeinflusst Sound und Sustain!) Andere lieben den bequemen, flachen und weiten Hals älterer LES PAULS (z. B. Mick Taylor, Jimmy Page, Slash).
Nicht jede (auch noch so gute) Gitarre kann die persönlichen Soundvorstellungen eines Musikers umsetzen. Ein ganz einfaches Beispiel: Wenn ich den typisch treblelastigen Country-Sound will, liege ich mit der besten LES PAUL einfach daneben. Eine Telecaster oder Stratocaster bringen einen dagegen garantiert auf den richtigen Pfad.

Viele Superstars schleppen mehr Gitarren auf Tour mit, als sie Songs auf der Setlist haben. Mit der Ausrüstung, die die Eagles (zugegeben – 3 hauptamtliche Gitarristen und ein Bassist) mit auf ihrer Comebacktour hatten, könnte man zwei mittelgroße Musikgeschäfte bestücken (die dann auf die Teile auch noch mächtig stolz sein müssten), gleichzeitig gibt es genügend Beispiele, bei denen es die ganze Show eine Gitarre tut. Der eine lässt an seine Ohren nur eine Les Paul (Mick Taylor, Snowy White), der andere kann nur mit einer Stratocaster (Jeff Beck, Steve Ray und Jimmie Vaughn, Mike Landau, Ritchie Blackmore, Eric Clapton), Michael und Rudolf Schenker favorisieren die eher seltene Flying V, andere lassen sich ihren Gitarrentyp maßschneidern (Eddie Van Halen, Steve Morse, Steve Lukather, Robben Ford). Natürlich spielten die meisten im Laufe ihrer Karrieren auch andere Instrumente, aber den größten Teil und vor allem die letzten Jahre waren es live fast ausschließlich die genannten.

Über Sounds zu schreiben ist sehr schwierig, weil sich die entscheidende Nuancen nie wirklich in Worte fassen lassen. Trotzdem – im nächsten Kapitel folgen zu den wichtigsten Gitarren eine Soundbeschreibung und ein paar typische (nicht zwingende) Einsatzmöglichkeiten.


Historisches

Die Gitarre ist, wenn man alle Vorformen (allein der Name ist ja schon antik, kithara hieß ein griechisches Saiteninstrument) mit einbezieht, bereits recht alt. Die heute übliche "6-Saitige" ist allerdings ein vergleichsweise junges Instrument und hat als Band-/Orchesterinstrument noch keine lange Tradition.

So geht die heute allgemein als "Klassische Gitarre" bekannte 6-saitige Form (mit Nylon -, früher Darmsaiten) auf den spanischen Gitarrenbauer Antonio Torres (19. thomann Jh.) zurück. Fast zur selben Zeit wanderte ein Sachse namens Christian Friedrich Martin in die Vereinigten Staaten aus und entwickelte dort die mit Stahlsaiten bestückte 6-saitige Gitarre.

Voraussetzung dafür war ein Korpus, der den höheren Saitenzug aushalten konnte. Er beeinflusste auch Orville Gibson, der das Bauprinzip der Violine (gewölbte Decke, nach hinten gewinkelte Kopfplatte) auf Gitarrenformen übertrug (eine Tradition, die dann letztendlich in der sehr violinenangelehnten Les-Paul-Form gipfelte) und mit seiner Gibson-Mandolin-Guitar-Company sehr erfolgreich wurde.

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts diente die Gitarre in Orchestern vor allem der rhythmischen Begleitung. Die Gitarristen hatten es sehr schwer, sich gegenüber den anderen, akustisch viel lauteren Instrumenten Gehör zu verschaffen. Kein Wunder also, dass Spielweise (Stichwort: Schlaggitarre) und Korpusgröße (auch das Prinzip der National/Dobro-Gitarre mit Metallkorpus diente früher vor allem der besseren Hörbarkeit) in erster Linie auf Lautstärke hin zielten. Nachdem es üblich wurde, Sängerinnen (die natürlich vor Orchestern auch kein leichtes Leben hatten), vor ein Röhrenmikrofon zu positionieren (der "Mix" wurde durch die Variation des Abstandes von Sänger und Orchester zum Mikro gemacht), war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch jemand ein Mikro vor die Gitarre stellen würde. Die ersten elektrisch verstärkten Gitarrensounds kamen also von akustischen Gitarren, die hierbei entstehenden Probleme auf lauteren Bühnen (Übersprechen, Rückkopplungen) sind ja hinlänglich bekannt. Abhilfe verschaffte hier der elektromagnetische Tonabnehmer (der natürlich nur mit Stahlsaiten funktionierte) und die Idee, auf den hohlen Korpus ganz zu verzichten, lag somit bereits in der Luft. So muten die ersten Versuche der reinen E-Gitarre wirklich sehr spartanisch an, es handelte sich um Bretter, an denen Hals und Tonabnehmer einfach drauf montiert waren. Ein Texaner namens Beauchamp entwickelte den möglicherweise ersten E-Gitarren-Tonabnehmer, indem er den Tonabnehmer eines frühen Plattenspielers auseinanderbaute und anstelle der Nadel die Saiten ins Magnetfeld des Tonabnehmers führte.

In der Folge baute er vermutlich als Erster eine Gitarre ganz ohne Hohlkorpus. Populär gemacht wurde das Spielen mit Tonabnehmer vom jungen farbigen Gitarristen Charlie Christian, dessen Gibson ES-150 zwar noch einen hohlen Korpus hatte, aber durch den Tonabnehmer den Virtuosen in die Lage versetzte, auch Soli spielen zu können, die bis dato im Orchestersound untergegangen wären. Berühmte Beispiele sind auch die "Bratpfanne", entwickelt von einem emigrierten Schweizer namens Rickenbacker (genau, die Amis konnten diesen Namen nicht aussprechen, sodass die Firma bis zum heutigen Tage Rickenbacker heißt) sowie der "Besenstiel".

Und schon sind wir bei den klingenden Namen, die heute noch die Gitarrenwelt bestimmen:

Leo Fender begann mit Reparaturen von Radios, Plattenspielern, Gitarren und Verstärkern und konnte mit den aufwendigen Gitarrenformen wenig anfangen, weil Reparaturen unglaublich aufwendig waren. Er gründete mit seinem Kollegen George Fullerton die Firma Fender.

Zuerst fing er an, Hawai-/Steelgitarren zu bauen, die der Brettform ja heute noch am nächsten kommen, dann kam sie, die erste wirklich populäre "Nur-E-Gitarre", die in Serie ging: massiver, flacher Korpus, ein Cutaway zur besseren Bespielbarkeit der hohen Lagen, 2 Tonabnehmer für klangliche Flexibilität und ein mit 4 Schrauben befestigter Hals – die Telecaster war geboren. Damals (ca. 1950) hieß sie noch Esquire, dann Broadcaster (seltener auch NoCaster), aber mit der wachsenden Popularität des Fernsehens kam man dann auf den bis heute gültigen Namen. Wenige Jahre später kam dann die Stratocaster an den Start, sie ist im Prinzip bis heute unverändert wohl die erfolgreichste E-Gitarre aller Zeiten. Ihre extreme Vielseitigkeit und unerreichtes Design (Strats stehen sogar als Kunstwerke in modernen Museen!) haben dies zuwege gebracht.

Bei Gibson dauerte es etwas länger bis man sich an die "Bretter", die heute vielen von uns die Welt bedeuten, wagte. Schließlich hatte man ja – im Gegensatz zu Leo – in Sachen Instrumentenbau Tradition. Hier war es ein sehr begabter und experimentierfreudiger Gitarrist namens Lester Pollfuß, besser bekannt als Les Paul, welcher der Firma auf die Sprünge half. Er wünschte sich ein solides Instrument, steuerte einige Ideen bei und kassierte für die Verwendung seines populären Namens nette Tantiemen.
1952 erblickte die erste Gibson Les Paul das Licht der Welt. Man verfolgte ein deutlich anderes Konzept als Fender: Mahagony-Korpus mit gewölbter Ahorndecke, das typische "Binding", abgewinkelte Kopfplatte, verleimter Hals und als krönender Abschluss auch die Goldtoplackierung.

Ein ebenfalls wichtiger Schritt war 1957 die Entwicklung des ersten (und bis heute sehr beliebten) Humbuckers durch Seth Lover.

Durch den PAF (benannt nach dem Patent-applied-for-Schildchen auf der Unterseite) gelang es erstmals, die Nebengeräusche der Single-Coils zu eliminieren. Interessanterweise war es dann genau der eher weiche und schneller zerrende Sound der Humbucker, welcher den Les Pauls 1960 beinahe den Garaus gemacht hätte. Cleane, brillante Gitarrensounds waren gefragt und so stellte man die Les Paul-Produktion kurzerhand ein, die wesentlich moderner wirkende SG wurde anfangs noch Les Paul genannt, bis sich Herr Pollfuß das verbat.
Erst als Mitte der 60er Jahre Bluesgitarristen wie Mike Bloomfield, vor allem aber Eric Clapton die Les Paul (die heute unbezahlbaren Spät-50er-Sunbursts mit PAF waren damals spottbillig) als ideale Vehikel für den modernen, rauen Bluessound entdeckten, ging es wieder bergauf – und es ist kein Ende abzusehen. Immer wenn die Les Paul durch modernere Modelle etwas in Vergessenheit zu geraten droht, kommt wieder ein Gitarrenheld, der einen neuen Boom auslöst. Zuletzt Anfang der 90er, ausgelöst durch Gary Moore und Slash.

1958 kam noch eine Neuerung: Die bis heute beliebte Semi-Acoustic, bei Gibson ES (Electric Spanish) genannt. Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Semi-Acoustic-Modelle der Firma Gretsch, die heute auch zu den Klassikern zählen. Experimentellere Formen (Firebird, Explorer, Flying V) waren ihrer Zeit wohl etwas zu weit voraus und daher erst einmal eher erfolglos, dafür sind sie heute gesuchte Klassiker.

Natürlich kamen später auch noch andere Firmen und Modelle, die Neues versuchten, aber im Prinzip lassen sich doch fast alle heute populären Gitarrenmodelle auf die in den 50er Jahren entwickelten Klassiker zurückführen.

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