E-Bass


Fender Precision Bass

Erst der kalifornische Radiotechniker Leo Fender brachte nach den ersten Erfolgen seiner elektrischen Gitarren um 1950 den ersten serienmäßig hergestellten E-Bass auf den Markt. Die Rede ist vom Fender Precision Bass - auch "P-Bass" oder "Preci" genannt.

Im Gegensatz zum bundlosen Kontrabass war dieser mit Bundstäbchen versehen, sodass nicht nur Kontrabassisten, die nach mehr Lautstärke und leichteren Transportmöglichkeiten suchten, sondern auch "umsteigende" Gitarristen die tiefen Töne nun einfach intonieren konnten: "Intonation with precision" war das Schlagwort der Stunde!

Der Kontrabass hatte sich in immer lauter werdenden Ensembles ohnehin mehr und mehr zu einem Problemkind entwickelt, weil man damit gegen Schlagzeug, Percussion, Bläser und E-Gitarren nicht mehr gut ankam. Zwar waren beim Bau der ersten Modelle des Precision-Basses noch Anleihen beim Kontrabass gemacht worden (z.B. verwendete Fender Kontrabass-Mechaniken und -Saiten). Schon bald wurde daraus jedoch auf der Basis der Form der Telecaster-Gitarre ein vollkommen eigenständiges Instrument mit Komponenten, die speziell dafür entwickelt wurden.

Die Form wurde in den folgenden Jahren noch mehrfach modifiziert. Seine bekannteste Korpusform erhielt der Precision Bass im Jahr 1958. Wichtig für die Einordnung ist aber auch der Splitcoil-Tonabnehmer des P-Basses - dazu später mehr!

Fachleute sind sich einig, dass etwa die legendären Hit-Singles des US-Plattenlabels Motown ohne den pumpenden Precision Bass des "Hausbassisten" James Jamerson nicht dieselben gewesen wären. Aber auch auf zahllosen weiteren Hits aus der Pop-, Rock-, Soul- und Funkgeschichte kann man den Fender Precision Bass hören.


Fender Jazz Bass

1960 kam der Fender Jazz Bass (auch J-Bass genannt) mit zwei Singlecoil-Pickups auf den Markt. Bis 1962 bildete sich der heute noch bekannte Standard heraus. Dazu gehören beispielsweise die drei Drehpotis: je ein Volumenpoti für jeden Tonabnehmer sowie eine passive Höhenblende. Im Gegensatz zum Precision Bass verfügt der Jazz Bass auch über eine leicht verzogene Bodyform mit schmaler Taille.


1965 verkaufte Leo Fender seine Firma an den Multimedia-Konzern CBS, weil er Geld zur Behandlung seiner ausgebrochenen Parkinson-Krankheit benötigte. Gitarren und Bässe aus der Vor-CBS-Zeit werden heute zu aberwitzigen Liebhaberpreisen gehandelt.

In dieser Zeit änderten sich auch verschiedene Einzelheiten im Styling der Fender-Gitarren und -Bässe, z.B. beim Schriftzug oder der Form der Kopfplatte und der Darstellung der Seriennummer. Über dieses Thema gibt es haufenweise einschlägige Literatur, die sich ausschließlich mit derartigen Feinheiten beschäftigt. Das kann sehr nützlich sein, wenn man selbst eine Gitarre oder einen Bass von Fender gebraucht erwerben will, denn aufgrund der Details kann man eine exakte zeitliche Einordnung vornehmen und muss sich nicht allein auf die Aussagen des Verkäufers verlassen.

Wegen des großen Erfolges und immer mehr Nachahmern aus Fernost kam es schließlich so weit, dass sich Fender unter dem Namen Squier selbst kopierte. Squier-Gitarren und -Bässe ließ man anfangs in Japan bauen. Besonders die Squier-Kopien aus den 1980er-Jahre sind heutzutage selbst begehrte Sammlerstücke, während die aktuellen Squier-Produkte wirklich gute und relativ preiswerte Alternativen zu den Originalen sind.

Mittlerweile baut alle Welt Fender-ähnliche Bässe, deren Form sich allgemein durchgesetzt hat. Allerdings sind über die Jahre viele Hersteller in unterschiedlichen Bereichen (z.B. bei den Elektroniken) sehr innovativ tätig gewesen, sodass sich heute viele eigenständige Instrumententypen auf dem Markt befinden, die es wert sind, genannt und getestet zu werden. Wer sich also einen Bass kaufen möchte, der sollte nicht zuerst auf die Oldies schielen, sondern sich im Bereich der modernen Bässe umschauen, weil diese möglicherweise mit der angepeilten Musikrichtung besser harmonieren.


Music Man Stingray

Leo Fender baute bei der 1972 gegründeten Firma Music Man neue Instrumente – unter anderem eines mit Namen "Stingray", das ab 1976 wiederum zu Weltruhm gelangen sollte! Der Music Man Stingray war der erste Bass, der serienmäßig über eine aktive Klangregelung verfügte und einen sehr prägnanten, aggressiven Sound (zu hören z.B. bei Rage Against The Machine) liefert. Heute zählt der Music Man Stingray-Bass neben dem Precision und dem Jazz Bass zum "Bermudadreieck" der beliebtesten und bekanntesten Bassmodelle der Welt! Und Leo Fender? Der gründete 1980 mit seinem Freund George Fullerton die Firma G&L Guitars und hatte mit ihr abermals weltweiten Erfolg. Er verstarb 82-jährig am 21. März 1991 in seiner Heimat Fullerton in Kalifornien.


Historischer Ursprung - vom Kontrabass zum E-Bass

Wir alle kennen den akustischen Bass in seiner Urform als gestrichener und gezupfter Kontrabass aus dem Orchester. Der Kontrabass (im Englischen auch Double Bass, Upright Bass oder String Bass genannt) hat sich jedoch gleichermaßen in der Jazzwelt etabliert. Viele virtuose Kontrabassisten haben sich "auf immer und ewig" einen Platz in der Musikgeschichte gesichert, darunter Scott LaFaro, Dave Holland, Eddie Gomez, Paul Chambers, John Patitucci und viele andere.

Auch in der frühen Rockmusik, in Rock’n’Roll und Rockabilly, fand der Kontrabass häufig Verwendung, und wird in diesen Styles bis heute als authentisches Stilmittel eingesetzt.

Der Kontrabass entstammt dem Violone des 16. Jahrhunderts, dem klanglich tiefsten Mitglied der Gamben (Viola da Gamba). Diese frühen Streichinstrumente entwickelten sich parallel zur Familie der Violinen, und der Violone wird gemeinhin als "Brückeninstrument" zum Kontrabass angesehen.

Der in Orchestern gespielte moderne Kontrabass ist nicht selten 1,80 m hoch. In der Regel ist er viersaitig, aber auch fünfsaitige Versionen sind anzutreffen. Der Tonumfang des Viersaiters kann bei einigen Instrumenten durch eine besondere Vorrichtung nach unten erweitert werden: Mit einem Druckhebel ("C-Maschine") kann die tiefste Saite durch Umklappen des Hebels noch tiefer klingen. Soll der Bass gestrichen gespielt werden, benötigt der Bassist natürlich einen entsprechenden Bassbogen.

    Violone

Kontrabass



Die akustische Bassgitarre

Sie sehen aus der Ferne aus wie Akustikgitarren, sind es jedoch nicht! Klanglich zeichnen sich akustische Bassgitarren durch einen voluminösen Ton mit starker akustischer Färbung aus, da die Saitenschwingung allein durch den großen hohlen Korpus dieser Instrumente verstärkt und durch das Schallloch zu den Ohren der Zuhörer transportiert wird.

Zum Einsatz kommt der akustische Bass in Bereichen, in denen er neben anderen akustischen Instrumenten klanglich gut bestehen kann. Aber auch der optische Eindruck eines derartigen Instrumentes gibt nicht selten den Ausschlag für seine Verwendung in entsprechenden Besetzungen.

Spätestens seit dem Erfolg der bekannten TV-Serie "MTV Unplugged" (unplugged = ohne Stecker) sieht man akustische Bassgitarren wieder häufiger, denn der Mittelpunkt dieser Serie waren mitreißende Live-Performances mit überwiegend unverstärkten Instrumenten – also ohne hohe Lautstärken, elektronische Klangeffekte etc.

Wenn akustische Bässe neben elektrisch verstärkten Instrumenten eingesetzt werden, müssen sie früher oder später ebenfalls verstärkt werden, entweder über einen kleinen Basscombo, eine Bassanlage, bestehend aus Verstärkertopteil und Box, oder gleich über die PA-Anlage. Das Basssignal wird dabei in der Regel von speziellen Tonabnehmer-Systemen vom Instrument abgenommen, die im Idealfall dafür Sorge tragen, dass die besondere akustische Note des Basssounds auch verstärkt erhalten bleibt.

Aber auch, wer seinen Akustikbass nur neben einer unverstärkten Westerngitarre einsetzen möchte, wird feststellen, dass sein Instrument lautstärkemäßig schnell an seine Grenzen kommt. Die Anschaffung eines Verstärkers dürfte daher in den meisten Fällen nur eine Frage der Zeit sein.


Die elektische Bassgitarre / E-Bass

Im gesamten Pop- und Rockbereich hat sich der E-Bass ab der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts weitestgehend durchgesetzt. Aber auch Jazzbassisten bedienen sich heute gern des E-Basses, wenn es um elektrisch verstärkten Jazz oder Jazzrock bzw. Fusion geht.

Was macht also den E-Bass aus? Zunächst einmal trifft alles Grundlegende, was du bereits über Holzarten, Aufbau und Elektrik der E-Gitarre gehört hast, im Wesentlichen auch auf den Bass zu. Geringe Abweichungen gibt es in den Bereichen der Tonabnehmer, der Stimm-Mechaniken, der Brücken, der verwendeten Elektroniken etc., die an die leicht veränderten Größenverhältnisse oder speziellen klanglichen Bedürfnisse angepasst wurden.

Das wichtigste Material bei der Herstellung elektrischer Bässe ist nach wie vor Holz. In den 80er Jahren wurde zwar viel mit Carbon und Graphit als Holzersatz für den Korpus, Hals oder Griffbrett experimentiert, diese Materialien konnten sich allerdings nicht durchsetzen. Inzwischen wird bei einigen Herstellern (z. Bsp. Marleaux, Franz Bassguitars usw.) Graphit als Verstärkung des Halses verwendet.

Wie bei den Gitarren gibt es auch Bässe mit massivem oder hohlem Korpus.

Vollakustische Instrumente verfügen über eine größere Korpustiefe, während bei halbakustischen Bässen der Korpus eine ungefähre Dicke von fünf Zentimeter hat. Zudem besitzt diese Gattung häufig einen soliden sogenannten Sustain-Block unter der Brücke, der ein Aufschwingen der Decke bei hohen Lautstärken verhindern soll. Die Feedback-Anfälligkeit wird  dadurch deutlich verringert.

Der Hals – englisch Neck – wird bei E-Bässen wie bei Gitarren entweder mit dem Korpus verschraubt oder verleimt. Es gibt aber auch durchgehende Hälse, die über die gesamte Länge des Instrumentes reichen. Bei dieser Konstruktion wird der Korpus dadurch gebildet, dass quasi zwei Seitenteile (Flügel) an beide Seiten des Halses angeleimt werden. Hierzu gibt es weiter hinten in diesem Artikel noch einige weiterführende Infos.

Die Formenvielfalt der E-Bässe hat sich parallel zu den Gitarren entwickelt. Auch hier gibt es die bewährten Standardmodelle und -formen, die ihren Ursprung in "klassischen" Herstellern wie Fender und Gibson haben und zumeist in identischer oder mehr oder weniger abgewandelter Art von anderen Herstellern aufgegriffen werden.

Die Anzahl der Saiten

Der Standard-E-Bass besitzt vier Saiten in der Stimmung E-A-D-G, was den tiefen Saiten der Gitarre entspricht. Allerdings sind die Basssaiten erheblich dicker, da sie eine Oktave tiefer gestimmt werden. Der Stimmvorgang eines Basses erfolgt exakt wie bei der Gitarre.
Bei einigen fortgeschrittenen Musikern kann man beobachten, dass sie fünf- oder gar sechssaitige Bässe einsetzen. Dies ist eine Entwicklung, die in den späten 70er-Jahren mit Virtuosen wie Anthony Jackson ihren Anfang nahm. Ein fünfsaitiger Bass besitzt in der Regel eine tiefe H-Saite, der sechssaitige zudem noch eine hohe C-Saite.
Einige Individualisten lassen sich aber sogar Instrumente mit sieben und mehr Saiten bauen – man spricht bei diesen "Vielsaitern" vom  sogenannten ERB-Instrumenten (Extended Range Bass). Aber egal, wie viel oder wenig Sinn Instrumente dieser Art für den Einzelnen auch machen mögen – für Anfänger dürfte ein Viersaiter-Bass vollkommen ausreichen.
Außerdem haben auch die meisten legendären Bassheroes nur einen Viersaiter gespielt oder tun dies noch heute! Man denke nur an Bassisten wie Jaco Pastorius, Jeff Berlin, Marcus Miller, Stanley Clarke, Flea, Steve Harris, Jack Bruce, Chris Squire usw... !

Shortscale oder Longscale

E-Bass ist nicht gleich E-Bass! Unterschiede können schon beim Hals auftauchen. Da gibt es Instrumente mit kurzer Mensur, die sogenannten Shortscale-Bässe. Bei diesem Instrumententyp ist der Hals etwas kürzer, weswegen sie für Anfänger, Kinder und Jugendliche gut geeignet sind. Die Saiten der "Shorties" lassen sich verhältnismäßig einfach greifen, da die Bünde näher zusammenrücken. Die Mensurlänge kann von Hersteller zu Hersteller variieren, die gängige Shortscale Länge ist 30 Zoll (762 mm). Der Ton dieser Instrumente ist nichtsdestotrotz häufig erstaunlich rund und fett, besitzt dafür aber nicht selten etwas weniger Definition und Klarheit. Dieses Phänomen hängt mit der durch die Halslänge bedingten weniger starken Saitenspannung zusammen.

Weltweiter Standard sind jedoch Instrumente mit sogenannter "langer" Mensur (Longscale), die 34 Zoll (864 mm) zwischen Sattel und Brücke beträgt. Da Bässe dieser Art längere Hälse benötigen, muss man seine Finger als Anfänger und Heranwachsender schon ordentlich spreizen, um weit auseinanderliegende Töne zu greifen. Allerdings bieten diese Bässe in der Regel einen knackigeren und definierteren Sound als diejenigen mit kurzer Mensur. Dafür bringen sie aber auch mehr Gewicht auf die Waage, und die weit außen liegende Kopfplatte kann durchaus schon mal in Richtung Boden ziehen – man spricht hier von der sogenannten Kopflastigkeit.

Instrumente in der sogenannten Extra-Longscale-Ausführung meist 35 Zoll (889 mm) oder 36 Zoll (914 mm), wie sie z.B. bei der Firma Lakland, Fodera und vielen mehr zu sehen sind, besitzen eine längere Mensur. Das Ergebnis ist u. a. eine enorm kräftig klingende H-Saite bei Fünfsaiter-Bässen. Der zu zahlende Preis auf der Seite des Spielers ist jedoch, dass die tiefen Bünde mitunter nicht mehr ganz so einfach zu erreichen sind.

Fretless, Electric Upright und andere Bauformen

Als besondere Form des E-Basses sind die bundlosen Instrumente zu erwähnen, die Fretless-Bässe. Sie verfügen wie die klassischen Streichinstrumente über keine Bundstäbchen auf dem Griffbrett. Um auf einem derartigen Bass gut zu intonieren, muss man schon eine gewisse Übung und ein gutes Gehör mitbringen, weil man die Töne ja nach Gehör beim Greifen nachregulieren muss. Während uns die Bundstäbchen das korrekte Raster der zwölf Oktavtöne liefern, können Töne auf dem bundlosen Instrument stufenlos verändert werden, sodass minimale Abweichungen schon zu tonalen Unkorrektheiten führen können.

Fretless-Bässe haben einen tollen singenden Grundsound, mit dem sich vor allem Balladen wunderbar veredeln lassen. Hört euch z.B. mal Pino Palladino bei Songs von Paul Young aus den 1980er-Jahre an – dort hört ihr einen Fretless-Basston zum Niederknien! Sie sind aber für Anfänger aus den genannten Gründen weniger gut geeignet.

 

Eine weitere besondere Form des elektrischen Basses ist der so genannte E-Upright-Bass ("aufrechter Bass"). Darunter versteht man gewissermaßen einen "Zwitter" aus Kontra- und E-Bass. Das Instrument steht wie der Kontrabass aufrecht zwischen den Beinen des Bassisten und wird stehend oder im Sitzen gespielt. Es ist jedoch ein Instrument aus massivem Holz und muss daher elektronisch verstärkt werden.

Diese Bassform sieht man in der Rockmusik selten, was vielleicht daran liegt, dass der Musiker dadurch an eine Stelle auf der Bühne gebunden ist. Im Jazz oder im Jazzrock wird der E-Upright hingegen deutlich häufiger eingesetzt und ist durch Bassisten wie Eberhard Weber auch einem breiteren Publikum bekannt.

Bereits in den 50er-Jahren produzierte die deutsche Firma Framus einen elektronisch verstärkten Kontrabass. Die Firma Clevinger hatte als erste mit E-Uprights nachhaltigen Erfolg.

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